Glossar Immobilien der Deutschen Grundstücksauktionen AG

J

Jahresabrechnung:
Mit einer Immobilie gehen Kosten einher. Jeder Eigentümer trägt die Kosten selbst, die mit dem Sondereigentum in Verbindung stehen. Dies sind beispielsweise die Grundsteuer und Kosten für Wasser- Strom- oder Gasverbrauch. Gem. § 16 II WEG ist jeder Eigentümer einer Wohnung verpflichtet, die gemeinschaftlichen Lasten des Eigentums sowie Kosten für die Verwaltung, Instandhaltung und -setzung anteilig zu tragen. In einer Jahresabrechnung erfolgt die Erfassung und Abrechnung aller gemeinschaftlichen Kosten durch die zuständige Verwaltung der WEG.

Jahresnettomiete:
Die Jahresnettomiete – öfters auch als Jahresnettokaltmiete genannt - bezeichnet die Gesamtmiete pro Jahr abzüglich Heiz-, Warmwasser- und Betriebskosten.

Jahresrohertrag:
Der Jahresrohertrag beziffert alle erzielbaren Einnahmen aus einem Grundstück, die bei einer ordnungsgemäßen Nutzung und Bewirtschaftung möglich sind. Dazu gehören insbesondere Mieten, Pachten und Vergütungen.

Jugendstil:
Immobilien im Jugendstil zeichnen sich durch kunstvolle Verzierungen aus, die oftmals Blumenmuster, Ranken oder Tiermotive darstellen. Diese Verzierungen sind sowohl an der Gebäudefassade als auch im Inneren der Häuser oder Wohnungen verbreitet. Der Jugendstil als künstlerische Bewegung entstand in der Übergangszeit zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert und betonte die Bedeutung von Ästhetik und Kunst in der Architektur und Innenraumgestaltung.

Katasteramt:
Das Katasteramt (auch als Vermessungsamt bekannt) ist verantwortlich für die Vermessung und Dokumentation von Grundstücken in einer Gemeinde. Dies erstellt und verwaltet ein umfassendes Verzeichnis, in dem alle Grundstücke erfasst sind. Wer einen amtlichen Lageplan für das Grundstück benötigt, kann diesen beim Katasteramt beantragen. Dieser Lageplan bietet eine offizielle Übersicht über die Lage und Abmessungen des Grundstücks.

K

Kataster:
Ein amtliches Verzeichnis aller Grundstücke in einer Gemeinde.

Kaltmiete:
Die Kaltmiete ist der Betrag, den die Mieter ihrem Vermieter bezahlen müssen, ohne Berücksichtigung der Nebenkosten. Die Ausweisung der Nebenkosten erfolgt in einer gesonderten Abrechnung.

Kapitalanlage:
Der Kauf einer Immobilie erfolgt als Kapitalanlage, wenn diese nicht zur Eigennutzung bestimmt ist. Investoren entscheiden sich für Immobilien als Kapitalanlage, um durch die Miete einen regelmäßigen Cashflow zu generieren und von Steuervorteilen zu profitieren.

Katalognummer:
Eine Katalognummer bennent die Nummer der Position innerhalb des Katalogs. Die Positionen werden in der Reihenfolge der Katalognummer versteigert.

Kaufvertrag:
Beim Kaufvertrag handelt es sich um zwei übereinstimmende Willenserklärungen: das Angebot und die Annahme. Der Kauf einer Immobilie erfordert die notarielle Beurkundung des Vertrags, da das Geschäft ansonsten nicht rechtswirksam ist. Mit dem Kaufvertrag verpflichtet sich der Käufer zur Zahlung des vereinbarten Kaufpreises, während dem Verkäufer die Übertragung des Eigentums obliegt. Der Kaufvertrag enthält die sog. essentialia negotii, die wesentlichen Vertragsbestandteile.

Kaution:
Ein Sicherheitsmittel für den Vermieter einer Mietsache (für eventuelle Mietschulden). Die Kaution muss von dem Vermieter verzinslich und getrennt von seinem Vermögen angelegt werden.

Kampfmittelverordnung:
Auch nach Jahrzehnten durchgeführter Bergungen befinden sich noch immer unentdeckte Kampfmittel im Berliner Boden. Die von diesen Kriegsaltlasten ausgehende Risiken und Gefahren erfordern auch über 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges geeignete Untersuchungen, um Risiken gering zu halten und Gefahrensituationen zu vermeiden.

Im Land Berlin regelt die "Verordnung zur Verhütung von Schäden durch Kampfmittel (Kampfmittelverordnung - KampfmittelV)" die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten.

Das Land Brandenburg weist den höchsten Anteil an kampfmittelbelasteten Gebieten der Länder der Bundesrepublik Deutschland auf. Rund 350 000 ha seiner Gesamtfläche gelten noch als belastet. Insbesondere betrifft dies die Region der 1. und 2. Hauptkampflinie deutsch-sowjetischer Auseinandersetzungen entlang der Oder, die Seelower Höhen, den Kessel von Halbe sowie die Umgebung von Berlin.

Komposthaufen (Nachbarschaftsrecht):
Der Komposthaufen ist ein häufiges Streitthema zwischen Nachbarn. Ein Nachbar beklagt die Geruchsbelästigung, während sich der andere Nachbar möglichst ökologisch verhalten möchte. Grundsätzlich besteht eine ausdrückliche Erlaubnis für die eigenständige Kompostierung der Gartenbesitzer. Die Abfallpolitik fördert umweltverträgliche Lösungen. Erhebliche Belastungen können die Grenze der Zulässigkeit überschreiten. Entscheidend sind die ortsüblichen Verhältnisse, während subjektive Empfindungen in den Hintergrund treten.

Kündigungsfrist:
Die Kündigungsfrist legt die Grenzen für die Kündigung eines Mietvertrags fest. Wenn Mieter und Vermieter keine Frist vertraglich vereinbart haben, gelten die gesetzlichen Fristen für die Kündigung. Nach § 753c BGB. muss der Mieter eine Frist von drei Monaten bei eigener Kündigung einhalten. Wenn der Vermieter das Mietverhältnis kündigt, hängt die Frist von der Dauer des bisherigen Vertragsverhältnisses ab. Je länger der Mieter in der Wohnung wohnt, desto schutzbedürftiger ist dieser, sodass eine längere Kündigungsfrist gilt.

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Lage:
Die Lage einer Immobilie -  ob gewerblich oder privat – ist ein entscheidender Faktor für den Wert bzw. die Entwicklung desselbigen. Lage, Lage, Lage ist eine oft gebrauchte Redewendung, um die Wichtigkeit dieses Parameters beim Kauf/Verkauf eines Wohnhauses oder einer Gewerbeimmobilie zu bemessen.

Limit:
Limit nennt sich der Mindestbetrag, zu dem die Position versteigert werden soll. Der Auktionator kann bei Erreichen des Limits unmittelbar den verbindlichen Zuschlag auf das Gebot geben. Ein Gebot unterhalb des Limits wird vom Auktionator entweder zurückgewiesen oder unter Vorbehalt vollzogen.

Löschungsbewilligung:
Eine Löschungsbewilligung wird immer dann beantragt. wenn ein Eigentümer seinen aufgenommenen Kredit vollständig getilgt hat. Er kann dann die Löschung von Grundstücksbelastungen (Abteilung II) und Grundpfandrechten (Abteilung III) verlangen. Der Antrag auf Löschung von Grundschulden im Grundbuch muss notariell beglaubigt werden.

Landesbauordnung:
Die Landesbauordnung ist ein wichtiger Bestandteil des deutschen Bauordnungsrechts. Inhalt der Landesbauordnung sind die Anforderungen, die Bauherren beim Bau technisch berücksichtigen müssen. Weiterhin ist die Baugenehmigung näher geregelt. Die landesrechtlichen Regelungen führen dazu, dass sich bestimmte Anforderungen je nach Bundesland unterscheiden. Der Bauherr sollte somit die jeweils geltende Landesbauordnung kennen.

Lebenszyklus:
Der Lebenszyklus einer Immobilie ist insbesondere beim Immobilienmanagement von Bedeutung. Dieser beginnt mit der Planung einer Immobilie und reicht über die Phase der Realisierung bis zur anschließenden Nutzung und Verwertung. Die vier Phasen innerhalb des Lebenszyklus fördern unterschiedliche Kosten zutage, die die Immobilieneigentümer und -investoren berücksichtigen müssen. Während der Gebäudenutzung sind die Kosten erfahrungsgemäß am höchsten.

Leibrente:
Bei der Leibrente handelt es sich um eine wiederkehrende Zahlung, die bis zu einem bestimmten Ereignis verpflichtend ist. Regelmäßig erfolgt die Zahlung dieser Rente bis zum Tod des Empfängers. Typische Anwendungsfälle im Immobilienbereich sind der Hausverkauf gegen Leibrente oder die Hausübergabe gegen Leibrente. Der ehemalige Eigentümer enthält dann eine Dauerleistung für das gesamte Leben. Dies kann eine Geldrente sein. Ebenfalls ist die Einräumung eines Wohnrechts denkbar.

Liegenschaft:
Eine Liegenschaft ist ein Grundstück, welches sowohl unbebaut als auch bebaut sein kann. Liegenschaften sind unbewegliche Sachen im Sinne des Bürgerlichen Rechts. Sobald ein Gebäude auf einer Liegenschaft errichtet wird, wird dieses ebenfalls zum Teil der Liegenschaft.

Liquidationswert:
Beim Liquidationswert einer Immobilie handelt es sich um den Wert, den Eigentümer bei der Veräußerung der Immobilie erzielen können. Besonders wichtig ist der Liquidationswert bei der Prüfung der Kreditwürdigkeit. Banken schauen sich an, welche Erträge die Bauherren bei Verkauf innerhalb eines bestimmten Zeitraums erzielen können.